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Trauer im Kinderwunsch – ein stiller Schmerz, über den kaum jemand spricht


Trauer und Verlust bei Kinderwunsch, Bild: Canva
Trauer und Verlust bei Kinderwunsch, Bild: Canva

 

Trauer im Kinderwunsch wird oft übersehen. Es gibt keinen Abschied, keine klaren Worte, keinen eindeutigen Moment, der erklärt: „Hier beginnt der Schmerz.“ Und doch ist er da – leise, konstant, manchmal überwältigend.

Viele Frauen beschreiben Trauer im Kinderwunsch als ein Gefühl, das im Hintergrund immer mitläuft. Es wird stärker bei Baby-News, an Zyklustagen, in Arztpraxen, an Feiertagen – und zieht sich dann wieder zurück, ohne jemals ganz zu verschwinden.


Warum Trauer im Kinderwunsch so schwer zu erkennen ist

Trauer entsteht nicht nur nach einem Verlust.Trauer entsteht auch, wenn etwas, das wir uns zutiefst wünschen, einfach nicht eintritt.

Im Kinderwunsch trauerst du oft über Dinge wie:


  • dass es diesen Monat wieder nicht geklappt hat

  • die Vorstellung, dass du jetzt schon Mama wärst

  • die Leichtigkeit, die du dir früher vorgestellt hast

  • das Gefühl, dass alle anderen dich "überholen"

  • das Vertrauen in deinen Körper


Das sind stille Verluste, aber echte Verluste. Und dein Körper, dein Herz und dein Nervensystem spüren sie deutlich.


Das Dilemma: Man sieht dir deine Trauer nicht an

Von außen wirkst du vielleicht funktionierend: arbeiten, lächeln, Termine wahrnehmen. Doch innerlich trägst du eine Last, die kaum jemand nachvollziehen kann, der nicht selbst dort war.

Viele Frauen verdrängen ihre Trauer, weil sie denken:„Ich darf nicht traurig sein, ich habe ja nichts verloren.“ Doch genau dieses Denken macht alles noch schwerer.


Wie du gesund mit deiner Trauer umgehen kannst


1. Erkenne deine Trauer an

Das ist der wichtigste Schritt. Trauer darf da sein – auch wenn es keinen sichtbaren Grund gibt.


2. Fühl, statt zu funktionieren

Tränen, Rückzug, Stille, Journaling – all das sind heilsame Wege, innere Spannung loszulassen. Mein persönlicher Tipp: Gehe raus in die Natur. Verbinde dich mit ihr und ihrer Kraft zu heilen. Finde ein Ritual für Abschiede.


3. Verbinde Trauer mit Körperarbeit

Trauer zeigt sich im Körper: Enge im Brustkorb, Kloß im Hals, Druck im Bauch.Sanfte Atemübungen, Yoga oder Embodiment-Übungen helfen, diese Gefühle zu bewegen statt einzusperren.


4. Erlaube dir Grenzen

Gerade wenn du traurig bist, ist es völlig okay, Einladungen auszuschlagen oder Gespräche zu vermeiden, die dich triggern.


5. Suche Orte, an denen du gehalten wirst

Eine vertraute Person, eine Doula, eine Community, eine Therapeuten – jemand, der dir erlaubt, traurig zu sein, ohne dich reparieren zu wollen.


Trauer und Hoffnung können gleichzeitig existieren

Viele Frauen glauben, dass sie die Hoffnung verlieren, wenn sie ihrer Trauer Raum geben. Doch das Gegenteil ist wahr: Wenn du deine Trauer fühlst, entlastest du deinen Körper – und schaffst Platz für Vertrauen. Trauer ist kein Zeichen von Aufgeben. Trauer ist ein Zeichen von Liebe, Wunsch und Mut.


Mehr zum Thema in meiner Podcastfolge

Wenn dich dieses Thema gerade sehr berührt, hör gern in meine Podcastfolge hinein. Gemeinsam mit Melanie Schneider von https://www.sophiesuniverse.com spreche ich darüber, was Trauer im Kinderwunsch wirklich bedeutet, warum sie so oft verdrängt wird und welche sanften Wege es gibt, gut durch sie hindurchzugehen.


Alles Liebe,


Bernie

 

 
 
 

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